Vorschau auf die Saison 2021/22: Die Nationalliga A, Teil 2

Wer den letzten Teil der Saisonvorschau gelesen hat, der weiss, eine der grössten Herausforderungen für die 1. Mannschaft der Skorpione ist das dünne Kader. Die Mannschaft ist vielfältig aufgestellt. Sie ist eine Mischung aus Verkäufern, Handwerkern, Gymnasiasten, Feuerwehrleuten, Lehrlingen, Bankern und Versicherungsagenten. Aber werfen wir doch einen Blick auf das aktuelle Kader:

Torhüter: Marc Stucki ist aktuell die Nummer 1. Wer der zweite Torhüter ist, ist schon ziemlich unklar. Übernimmt jemand aus der zweiten Mannschaft die Position? Wird es der Juniorentorhüter Dominic Schwitter? Kommt noch jemand von aussen? Wir werden sehen.
 
Verteidiger: Auch hier können die Skorpione zurzeit nicht aus dem Vollen schöpfen, auch wenn sich die Situation in den letzten Tagen etwas verbessert hat. Robin Nydegger und Florian Bohnenblust sind die erfahrensten Abwehrrecken. Jan Schlechten bestreitet seine erste richtige Nationalliga A Saison. Aber dann wurde es bis vor wenigen Tagen schon sehr eng. Sicher, Sascha Burch ist ein Spieler, der sowohl offensiv wie defensiv wertvoll ist. Simon Meir würde es auch gerne einmal hinten versuchen. Ziemlich viele Fragezeichen in der Hintermannschaft der Skorpione also. Ein solches steht auch hinter der sportlichen Zukunft von Silvio Bruni. Ein Ausrufezeichen ist allerdings auch zu vermelden: Jona Wegmüller ist seit einer Woche zurück in den Reihen der Gürbetaler. Das heisst, die Situation in der Verteidigung ist nicht mehr sehr eng, sondern bloss nur noch eng.
 
Stürmer: Alessio Faina, Fabian Bohnenblust, Dennis Nydegger das liest sich doch schon einmal nicht so schlecht. Kevin Kiener mit seinen goldenen Händen und Til Bucher, der in den letzten Jahren trotz Corona grosse Fortschritte erzielt hat, gehören zu der offensiven Abteilung der Gürbetaler. Und natürlich Routinier Sascha Burch und Simon Mier, falls sie nicht in der Defensive benötigt werden. Die beiden Junioren Magnus Diener und Pascal Schwitter gehören auch bereits zu den Stammspielern des Fanionteams und werden den einen oder anderen Gegner überraschen. Schliesslich ist da noch der fünfzehnjährige Finn Bucher, der die erste NLA Luft schnuppern wird. Das wären eigentlich gut drei Angriffslinien. Aber der eine oder andere wird in der Defensive aushelfen müssen. 
 
Sicher keine schlechte Truppe. Aber Verstärkung tut Not. Ziel muss es sein, motivierte, talentierte Spieler aus der 2. Mannschaft – und solche gibt es einige – in die 1. Mannschaft einzubauen, oder diese zumindest punktuell und situativ zu verstärken. 
 
Interviews mit Spielern
Eine jede Mannschaft steht und fällt mir den Spielern. Der Autor hat deshalb mit drei Spielern der 1. Mannschaft ein kurzes Interview geführt. Hier das Zweite mit Sascha Burch und das Dritte mit Dominic Schwitter. 
 
Sascha Burch
Position: Variabel
Nummer: 14
Jahrgang: 1988
Im Verein seit: 2005
 
F: Wie hast Du die letzten beiden Jahre seit Beginn von Corona erlebt?
A: Corona hat eine Menge verändert, ob in der Arbeitswelt oder im Sport. Gefühlt ist alles viel ungewisser als sonst. Ebenfalls finde ich, dass unser Sport vor einer grossen Herausforderung steht, welche noch lange nicht überwunden sein wird. Das ganze Nachwuchsproblem wurde auf eine neue Ebene getragen. Der Ausfall der Saison und die daraus folgende neue Orientierung unserer Nachwuchsspieler kann einen grossen Einfluss auf künftige Streethockeygenerationen haben. 
Auch der Ausfall von Mannschaftsport war für mich nicht einfach. Der Mannschaftsport ist eine ganz spezielle Art, sich selbst neue Grenzen zu setzen und die Leistung stets zu verbessern.
 
F: Wo steht die 1. Mannschaft aktuell, wo liegen ihre Schwächen, wo ihre Stärken?
A: Die Stärke liegt im Team….. Das nun sehr junge Kader kann durch die viele Spielpraxis enorm profitieren und sich so stetig steigern, um künftig wieder mit den Grossen mitzuhalten.
Die Schwäche ist offensichtlich, ein zu dünnes Kader und die benötigte Erfahrung in der NLA ist noch nicht so vorhanden, wie sie gebraucht würde. 
 
F: Was sind Deine Ziele für die NLA Saison 2021/22?
A: Erreichen der Playoffs.
 
F: Welches ist Dein Lieblingsgegner, welches Dein Angstgegner?
A: Die vielen Spiele in der Vergangenheit, in denen wir am Ende in den Playoffs den SHC Grenchen aus der Meisterschaft geworfen haben, lässt mich ihn zu meinem Lieblingsgegner küren. Dicht dahinter sind die Rebells, welche uns mit ihrer unglaublichen Meistertitelserie immer aufs Neue alles abverlangen.
Einen Angstgegner habe ich nicht. Vielleicht das eine oder andere Team gegen das ich weniger gerne spiele aufgrund der Spielweise ;-)
 
F: Was macht der SHC Belpa 1107 besser als andere Streethockeyclubs?
A: Der SHC Belpa hatte bis anhin immer grosses Glück oder ein gutes Auge, dass der Nachwuchs extrem stark gewesen war. Eigengewächse, welche sehr früh als Leistungsträger in der NLA eingesetzt wurden und auch international viel Erfahrung sammeln konnte, sind mit Sicherheit einer der Schlüssel zum Erfolg der Belper. Dies wurde stets vom ganzen Verein gefördert. Auch der nicht unumstrittene Entscheid, trotz der Herausforderungen in der NLA zu bleiben, ist ein Zeichen, dass die Förderung für den Nachwuchs weiterhin auf höchster Ebene zur Verfügung steht. 
Ein Zeichen für unsere Zukunft ist unser Nachwuchs.
 
F: Was fasziniert Dich an unserem Sport? Wieso sollte ein Mädchen oder ein Junge damit beginnen, Streethockey zu spielen?
A: Die Verbindung zwischen Unihockey und Eishockey ist etwas Geniales. Auch die Ausrüstungsgegenstände sind überschaubar. Die Vielfältigkeit des Spieles, 4-4 oder 5-5, erlaubt es zwei unterschiedliche Spielarten gleichzeitig zu betreiben.
Und wer in das Streethockey-Netzwerk hineinsieht und das Ausmass in anderen Ländern erkennen kann, wird überwältigt sein, wie gross diese Szene eigentlich ist.
 
F: Wer ist Dein sportliches Vorbild? Im Streethockey und darüber hinaus?
A: Die Tatsache das ich bei dieser Frage viel zu lange überlegen muss, führt mich zum Schluss, dass ich hier keinen konkreten Namen mehr nennen kann. Vor ca. 10 Jahren wäre es wohl Sidney Crosby und Alexander Ovechkin gewesen.
 
F: Welchen Rang belegt der SHC Belpa 1107 am Ende der Saison 21/22 in der NLA?
A: Am Ende wäre es schön, eine Halbfinal Teilnahme zu erreichen, also Rang 4.
 
Dominic Schwitter
Position: Verteidiger, neu Torhüter
Nummer: 31
Jahrgang: 2004
Im Verein seit: 2017
 
F: Wie hast Du die letzten beiden Jahre seit Beginn von Corona erlebt?
A: Ich fand die Zeit ohne Sport öde.
 
F: Wo steht die 1. Mannschaft aktuell, wo liegen ihre Schwächen, wo ihre Stärken?
A: Die Stärke ist sicher der gute Teamgeist. Die Schwäche liegt bei der Schusseffizienz.
 
F: Was sind Deine Ziele für die NLA Saison 2021/22?
A: Während der Zeit in der ich im Tor stehe eine gute Leistung abzuliefern.
 
F: Welches ist Dein Lieblingsgegner, welches Dein Angstgegner?
A: Lieblingsgegner habe ich keine, Angstgegner auch nicht. Ich bin mir sicher, wenn wir als Team auftreten können wir jeden Gegner schlagen.
 
F: Was macht der SHC Belpa 1107 besser als andere Streethockeyclubs?
A: Das wir als Team funktionieren.
 
F: Was fasziniert Dich an unserem Sport? Wieso sollte ein Mädchen oder ein Junge damit beginnen, Streethockey zu spielen?
A: Es ist einfach der coolste Sport, den es gibt.
 
F: Wer ist Dein sportliches Vorbild? Im Streethockey und darüber hinaus?
A: Mein Vorbild bin eigentlich nur ich. Es bringt mir nichts, mich bei meiner Zielsetzung vom Vorbild anderer Personen leiten zu lassen und mir dann Ziele zu setzen, die ich nicht erreichen kann. Aber bitte nicht falsch verstehen: Ich bin nicht arrogant.
  
F: Welchen Rang belegt der SHC Belpa 1107 am Ende der Saison 21/22 in der NLA?
A: Ich denke wir schaffen es auf den 5. Platz.
Christoph Curchod, 19.09.2021

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