U18 – Venimus, Vidimus, Vicimus
U18 Spiel vs. Seetal Admirals
U18 – Venimus, Vidimus, Vicimus
Die Skorpione kamen am vergangenen Samstag in Lenzburg gegen die Seetal Admirals zu einem nie auch nur ansatzweise gefährdeten Sieg. Dieser fiel so klar aus, dass dem Autor die leicht abgeänderte Caesar-Floskel durch den Kopf ging. Obschon, das «vidimus» entsprach nur teilweise der Realität.
Nach den massiven Schneefällen vom Donnerstag befasste sich die U18 des SHC Belpa im Vorfeld des Auswärtsspiels im Aargau vor allem mit der Frage, ob die Begegnung überhaupt ausgetragen würde. Die im Gürbetal gefallene Schneemenge liess Zweifel aufkommen. Diese wurden durch die Tatsache gestärkt, dass die Wetterdienste unisono angekündigt hatten, dass östlich einer Linie Solothurn-Langnau mehr Schnee fallen würde, als westlich davon. Nun, diese Vorhersage erwies sich als falsch. In Lenzburg stand zudem an diesem Wochenende nicht nur das U18 Spiel auf dem Programm, sondern auch noch das 1. Liga Derby gegen Erlinsbach und das 2. Liga Heimturnier. So gesehen war es wenig überraschend, dass die Admirals mit dem grossen Geschütz auffuhren. Am Freitagabend zirkulierten in den Social Media erste Bilder des schwarz geräumten Spielfelds im Aargau.
So brachen dann die Berner am frühen Samstagmorgen bei hochwinterlichen Verhältnissen in Richtung Aargau auf. Jon Bucher, Ruben Rüegsegger und Tobias Zoss fehlten aus familiären oder beruflichen Gründen. Levi Steck fällt aufgrund seiner Schulterverletzung bis Februar aus. Da lange nicht klar war, ob die Partie ausgetragen werden konnte und wenn ja, in welchem Zustand der Platz wäre, verzichtete die Belper darauf, das Kader mit U15 Spielern aufzufüllen. Es bestand auch kein Zwang dazu, dies zu tun. Mit zwei Linien würde man die Aargauer problemlos schlagen, davon waren sie Skorpione überzeugt.
An dieser Stelle ein Kompliment nach Lenzburg. Trotz des vielen Schnees – nur ein paar Zentimeter weniger als in Belp – war der Platz in einem sehr guten Zustand. Er war bloss etwas nass, aber problemlos bespielbar.
Die Gäste starteten motiviert in die Partie, hatten aber im Startabschnitt mit einer unerwarteten Herausforderung zu kämpfen. Das Spielfeld war nass. Die Wintersonne stand kurz nach Zehn nur wenig über dem Horizont. Sie beschien den Platz so, dass die Belper in den ersten 20 Minuten stark geblendet waren. Sowohl die Stürmer noch Torhüter Luca Schmied blickten direkt in die tiefstehende Sonne und konnten die Position des Balls oft mehr erahnen als wirklich sehen; so viel zum «vidimus». Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten passten sich die Gäste aus dem Gürbetal an die gleissenden Bedingungen soweit möglich an. In der vierten Spielminute musste der Schlussmann der Platzherren gleich dreimal hinter sich greifen. Levy Greven traf zweimal, jeweils auf Zuspiel von Micha Steck. Steck war es denn auch, der für den dritten Treffer der Gürbetaler sorgte. Weniger als eine Minute später erhöhte Captain Leon Schweingruber auf 0:4. Damit war die Begegnung eigentlich schon entschieden. In der neunten Spielminute gelang Corsin Dössegger der Anschlusstreffer für die Platzherren. Schmied im Belper Tor griff – von der Sonne geblendet – daneben. Nachdem die Gästestürmer in aussichtreichster Position mehrfach am Ball vorbei geschlagen hatten, nahm das Belper Torfestival ab der zehnten Spielminute seinen Lauf. Greven erhöhte auf 1:5. Nur Sekunden später erzielte Thimo Hodel das 1:6. Danach fielen die Treffer in schöner Regelmässigkeit. Steck und zweimal Greven erhöhten auf 1:9. Zwischen 17:39 und 18:28 gelangen den Skorpionen dann gleich vier Treffer. Einmal Steck, einmal Leon Diener und zweimal Hodel, davon einmal in Unterzahl, erhöhten auf 1:13.
Mit dem Resultat ging es in die erste Pause. Viel gab es in der gut geheizten Garderobe nicht zu sagen. Zu diesem Zeitpunkt war allen klar, dass das Spiel bloss 40 Minuten dauern würde. Ziel für die zweite Hälfte war es, noch so viele Tore wie möglich zu erzielen.
Die Skorpione monopolisierten auch in den zweiten zwanzig Minuten das Spiel in der Zone der Admirals. Dabei agierten die Gürbetaler etwas gar offensiv, so dass die Platzherren durch Dössegger und Nils Aeschbacher zu zwei weiteren und aufgrund der aufopfernden Spielweise absolut verdienten Treffern kamen. Diesen Toren setzten die Gürbetaler wie schon in der ersten Spielhälfte erneut 13 Treffer entgegen. Die Torschützen gemäss Matchblatt waren Kaiser (3x), Steck (3x), Diener (2x), Greven (2x), Niklas Bosshard (1x), Hodel (1x), und Len Reusser (1x). Wobei sich alle Skorpione inklusive Reusser einig waren, dass dieser keinen Treffer erzielt hatte. Wer denn nun der Schütze des 19. Gürbetaler Treffers war, liess sich im Nachhinein nicht mehr eruieren und war letzten Endes auch egal.
Mit einem Spielstand von 3:26 wurde die Begegnung frühzeitig nach 40 Spielminuten beendet. Gegen die Admirals gelang den Skorpionen ein gutes Spiel, ohne dass sie auch nur annähernd an ihre Grenzen gehen mussten. Klar, mit einer top konzentrierten Leistung hätten ein paar Tore mehr resultiert und die Gegentreffer wohl verhindert werden können. Aber in einer doch recht einseitigen Begegnung soll das Spiel und die Freude am Spiel im Zentrum stehen. Wenn der Gegner dabei auch den einen oder anderen kleinen Erfolg feiern kann, umso besser. Und hier haben die Berner klar erfüllt.
Mit dieser Begegnung geht die erste Serie von 4 vs 4 Spielen zu Ende. In den kommenden Partien geht es darum, sich unter den Spitzenteams zu etablieren. In den nächsten sechs Spielen treffen die Belper zweimal auf die schwarzen Rebells, zweimal auf Bonstetten und einmal auf Kernenried. Offensiv sind die Gürbetaler definitiv so weit, jede Mannschaft in Schwierigkeiten zu bringen. In der Defensivarbeit gilt es noch das eine oder andere anzupassen und zu verbessern. Der Schreibende ist aber zuversichtlich, dass dies in den vier Spielen bis zur kurzen Weihnachtspause geschehen wird. Am kommenden Samstag geht es bereits um 10 Uhr in Zug weiter. Die Skorpione treffen auf die stärkere Mannschaft der Innerschweizer, die Oberwil Rebells schwarz. Die ersten zehn Minuten dieser Partie dürften entscheidend sein. Gelingt es den Belpern wieder rasch auf 5 vs 5 umzustellen? Können sie die Intensität von Anfang an wieder erhöhen? Klappt die Verteidigungsarbeit wie gewünscht? In einer Woche werden wir es wissen. Der Autor sieht auf alle Fälle keinen Grund, wieso die Skorpione sich hier eine Blösse geben sollten.
Christoph Curchod, 26.11.2024