U18 – … und die Oberwil Rebells zum Dritten!

Oberwil Rebells Part 3

Nur 22 Stunden nach dem klaren Sieg über die zweite Mannschaft der Innerschweizer verlieren die Jungskorpione nach epischem Kampf gegen die erste Mannschaft der Zuger mit 5:8.
Im Gegensatz zum Samstag spielte an diesem Sonntag das Wetter mit. Es war zwar erneut grau, aber trocken. Zudem wehte nur ein schwacher Wind. Auch die Vorzeichen waren gut. Am Vormittag hatte die U12 das Cup Viertelfinalturnier im Belpadome etwas überraschend aber hoch verdient gewonnen und sich für die Halbfinals qualifiziert. Auch dieses Turnier wird in Belp stattfinden, und zwar am 12. Januar 2025. Das erste Spiel wird um 10:30 stattfinden. Aber zurück zur U18. Gegenüber dem Vortag gab es einigen Änderungen im Kader. Luca Schmid war nicht dabei, da die NLA-Mannschaft dringend einen Torhüter brauchte. Das war jedoch nicht weiter problematisch, da sowieso Mathias Hulliger für das Spiel gegen die schwarzen Rebells als Torhüter vorgesehen war. Weitaus schwerer wog da die Absenz von Tim Kaiser. Da die erste Mannschaft für ihr Spiel in Grenchen nur gerade auf sieben Feldspieler zurückgreifen konnte, fuhr Kaiser kurzfristig mit dem Fanionteam an den Jurasüdfuss. Da Niklas Bosshard nach wie vor verletzt ausfiel, standen den Jungskorpionen gerade einmal zwei gelernte Verteidiger zur Verfügung. In der Not beorderter Trainer Curchod Captain Leon Schweingruber in die Verteidigung zurück. Mit Ruben Rüegsegger stand zudem ein U15 Spieler zur Verfügung. Dieser hatte allerdings am Vortag das U15 Cup Viertelfinalturnier bestritten, war also auch nicht mehr taufrisch. Kurzfristig wurde mit Tim Bosshard ein weiterer U15 Spieler aufgeboten. Seine Aufgabe sollte es sein, die drei Verteidiger wenn nötig zu entlasten. Somit konnten die Gürbetaler mit zehn Spielern auflaufen. Ganz im Gegensatz zu den elf Zugern hatten die Berner aber bereits ein Spiel in den Beinen und der eine oder andere war auch etwas angeschlagen. Immerhin, bei den Rebells fehlt mit Valentino Cioffo der beste Spieler. Er hatte am Vortag ein Eishockeyspiel bestritten und zog es deshalb vor, sich zu schonen. 
 
Die Belper hatten sich am Vortag gegen die weissen Rebells klar mit 10:1 durchgesetzt. Der eine oder andere mag deshalb die Idee im Hinterkopf gehabt haben, dass mit einer ähnlichen Leistung wie am Samstag auch die schwarzen Rebells besiegt werden könnten, wenn auch knapp. Nun, falls diese Gedanken vorhanden waren, sie hatten nichts mit der Realität zu tun. Die schwarzen Rebells kannten natürlich das Resultat vom Samstag und sie wussten auch, dass die Gürbetaler schon ein Spiel in den Beinen hatten. Deshalb setzten sie ab der ersten Sekunde auf ein hohes Tempo und ein konsequentes Forechecking. Die Berner wurden vom vorwärts gerichteten Spiel der Zuger praktisch an die Wand gefahren. Sie fanden kein Rezept gegen die druckvoll agierenden Innerschweizer. Die Platzherren wurden in ihrer Zone eingeschnürt. Nach drei Minuten stand es bereits 2:0 für die Rebells. Noah Walther auf Zuspiel Henry Kühn und Innocente Vanoli auf Zuspiel von Walther zeichneten für die beiden Treffer verantwortlich. Einige Zuschauer dürften schon das Schlimmste befürchtet haben. Nun es kam anders. Die Gürbetaler schalteten lamngsam einen Gang hoch, die Innerschweizer einen Gang zurück, wohl in der Annahme, dass die Partie schon mehr oder weniger entschieden war. 
In den nächsten Minuten kamen beide Teams zu Torchancen. In der 9. Spielminute musste Victor Weiss für die Rebells auf der Strafbank Platz nehmen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten nahm das Powerplay der Gürbetaler langsam Form an. Weiss war eben von der Strafbank zurückgekehrt, als Levy Greven auf Zuspiel von Schweingruber auf 2:1 verkürzte. Ein schnelles, hochstehendes Juniorenspiel entwickelte sich in den nächsten Minuten. Beide Mannschaften waren sich mehr oder weniger ebenbürtig. In der 14. Spielminute begingen die Gürbetaler einen vermeidbaren Wechselfehler. Die neuen Spieler kamen zu früh aufs Spielfeld. Da gleichzeitig auch noch der Ball durch die Wechselzone gespielt wurde, fiel natürlich auch dem Schiedsrichterduo auf, dass die Belper einen Mann zu viel auf dem Kunststoff hatten. Die Belper Box stand gut. Die Zuger kamen kaum zu Chancen. Bei einer Intervention von Micha Steck an der Bande kam der Gegenspieler zu Fall. Steck musste für Stockschlag – ein absolut korrektes Verdikt – für zwei Minuten auf die Strafbank. Diese Gelegenheit liessen sich die Rebells nicht entgehen. In der 16. Spielminute traf Henry Kühn auf Pässe von Lenz Hürlimann und Vanoli zum 3:1. Immer noch im Powerplay erhöhte Walther 43 Sekunden später auf 4:1. Nur elf Sekunden später glaubten alle Belper Spieler, Hulliger würde den Ball kontrollieren. Bloss, die Kugel war noch sichtbar und mit gemeinsamem Einsatz stocherten Weiss und Vanoli diese ins Belper Netz. 
 
Nach den ersten 20 Spielminuten führten die Gäste aus der Innerschweiz mit 5:1. Die Sache schien gelaufen. Wahrscheinlich sahen es viele der Zuger so. Die Gürbetaler freilich kamen in der Garderobe zu einem anderen Schluss. Klar, man hatte den Start verschlafen, war aber dann immer besser ins Spiel gekommen. Die drei Treffer in der 16. Minute waren die Folge von zwei kleinen Strafen. Ansonsten, war die Leistung nicht so schlecht gewesen. Diese Partie war noch lange nicht verloren.
 
Im Mittelabschnitt kämpften sich die Gürbetaler ins Spiel zurück. Kein Ball wurde verloren gegeben und die Zweikämpfe wurden von mit vollem Einsatz bestritten. Keiner dachte auch nur eine Sekunde ans Aufgeben. Den Gästen entglitt langsam die Kontrolle des Spiels. Nun waren es immer mehr die Platzherren, die für die Musik sorgten. In der 25. Spielminute kombinierten sich Steck und Greven mit ein paar brillanten Pässen durch die Abwehr der Innerschweizer hindurch und verkürzten auf 5:2. Eine Strafe gegen die Rebells in der 33. Spielminute ermöglichte den Bernern ein weiteres Powerplay. Leon Diener verkürzte mit einem Weitschuss beinahe von der Mittellinie auf 3:5. Das Zuspiel kam von Tobias Zoss. Die Rebells waren gegenüber dem ersten Drittel nicht mehr wieder zu erkennen. Sie waren nun ziemlich von der Rolle. Die logische Folge war der längst verdiente Anschlusstreffer durch Steck auf Zuspiel von Greven in der 37. Spielminute. Den Gürbetalern war ein annähernd perfektes Drittel gelungen. Einzig in der letzten Spielminute funktionierte die defensive Abstimmung für einmal nicht. Gegen jede andere Mannschaft wäre das wohl nicht tragisch gewesen, aber ein Topteam, wie es die schwarzen Rebells nun einmal sind, zeichnet sich dadurch aus, genau in solchen Situationen Tore zu erzielen. Hürlimann erhöhte auf Zuspiel von Vanoli auf 6:4.
 
Den Gürbetalern bleiben nunmehr noch 20 Minuten, um die Partie doch noch zu wenden. Da die Innerschweizer aufgrund einer weiteren Strafe gegen Weiss den Schlussabschnitt in Unterzahl beginnen mussten, standen die Chancen für die Berner gar nicht so schlecht. Es begann, wie erhofft. Nach einer knappen Minute erzielte Zoss auf Zuspiel von Diener den erneuten Anschlusstreffer. Doch die Gäste konnten reagieren und stellten bloss zwei Minuten später den Zweitoreabstand wieder her. Weiss traf auf Zuspiel von Hürlimann und Vanoli. Die Gürbetaler steckten nicht auf und gaben weiterhin vollen Einsatz. In einem Fall war der Einsatz dann etwas zu heftig. Steck musste in der 49. Spielminute die Strafbank aufsuchen. Die Gürbetaler spielten eine hervorragende Box und wurden dabei vom ausgezeichneten Hulliger wenn immer nötig unterstützt. Steck kam zurück und konnte gleich allen auf Oliver Vogt im Tor der Innerschweizer losziehen. Er scheiterte um Haaresbreite. Die Belper kämpften weiter. Sie liessen nicht nach, obschon sie inzwischen beinahe zwei Spiele in den Beinen hatten. Was allerdings auffiel war, dass die Aktionen oft nicht mehr ganz so zielgerichtet waren, wie in den ersten 50 Minuten. Das gab den Zugern wieder etwas mehr Raum. In der 54. Spielminuten nutzen die Gäste eine solche Chance. Kühn erhöhte auf Zuspiel von Walther auf 5:8. Die Skorpione kämpften verbissen weiter, glaubten daran, doch noch irgendwie eine Wende zu erzielen. Aber dazu reichten die Kräfte nicht mehr. 
 
Am Ende siegten die Oberwil Rebells schwarz in einer sehr hochstehenden Juniorenpartie mit 5:8. Die Belper hatten ihnen den Sieg wesentlich schwerer gemacht als es nach drei oder nach zwanzig Minuten ausgesehen hatte. Die Skorpione überzeugten durch vollen Einsatz und den Willen, die Partie nicht aufzugeben. Man hätte unter den ungünstigen Vorzeichen, zweites Spiel innerhalb von 24 Stunden, kurzfristiger Ausfall eines Schlüsselspielers, sehr starker Gegner, Viertorerückstand nach 20 Minute die Partie auch ganz anders bestreiten können. Andere Teams wären vielleicht den Weg des geringsten Widerstands gegangen und hätten das Spiel sausen lassen. Nicht so die U18 des SHC Belpa 1107. Dies zeichnet diese Mannschaft je länger je mehr aus. Die Zuschauer können sich also auf die weiteren beherzte Spiele der Skorpione freuen. Ein Wort noch zu Tim Bosshard. Aufgrund des hohen Tempos und des körperbetonten Spiels erhielt er nur wenige Einsätze. Er hätte auch mehr erhalten können. Er fügte sich nahtlos ins Spiel mit einen und bleib absolut fehlerfrei. Er hat gezeigt, dass er problemlos auf dem U18 Niveau mithalten kann.
Am kommenden Samstag steht das letzte Spiel vor der kurzen Weihnachtspause auf dem Programm. Um 14 Uhr treffen die Skorpione auf den SHC Bonstetten-Wettswil. Fehlen wird Diener, da er selben Tags mit der U20 Nationalmannschaft trainiert. Da auch der beste Verteidiger der Gäste, Tobias Holderegger Perks, mit der U20 trainiert, bleiben die Spiesse für beide Teams gleich lang.    
Christoph Curchod, 11.12.2024

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