Jahresbericht U18 Saison 2023/24
Rückblick auf die vergangene Saison von Christoph Curchod
In den vergangenen Jahren war das Hauptproblem der U18 das zu schmale Kader. Letzte Saison war es endlich einmal anders. Es stiessen deutlich mehr Spieler mit Jahrgang 2008 aus der U15 zur U18, als dass die Mannschaft altershalber verlassen mussten. Mit Ryan Balmer kehrte zudem ein altbekannter Spieler in die Reihen der Skorpione zurück. Mit Nico Carfora stiess im Verlauf der Saison ein neuer Spieler zur Mannschaft. Mit Ben Feller, Micha Steck und Ruben Rüegsegger gehörten drei U15 Spieler zum erweiterten Kader der U18. Kurzum, im Verlauf der Saison standen dem Coaching-Trio zwei Torhüter und mehr als drei komplette Linien zur Verfügung. Im Vergleich zu den Vorjahren war dies ein absoluter Luxus. Zugegeben, aufgrund von Verletzungen, Abwesenheiten und U15 Turnieren, die parallel zu den U18 Spielen stattfanden konnte der Staff selten wirklich aus dem Vollen schöpfen.
In der vergangenen Saison war zuerst einmal ein Umdenken angesagt. Die nicht wirklich geliebte «Igel-Taktik», hinten dicht machen und auf Konter lauern, konnte endlich über Bord geworfen werden. Angriffsauslösungen mussten einstudiert werden und im Offensivspiel löste das Teamwork, das schnelle Zusammenspiel, die Einzelvorstösse ab. Auch Backchecking wurde plötzlich wichtig. Zumindest in der Theorie war es so. In der Praxis dauerte es eine Weile, bis alle Spieler soweit waren.
Die Umstellung war aber letzten Endes ein Erfolg. Die Resultate fielen wesentlich besser aus als in den vorangegangenen Jahren. In der Tabelle schlug sich diese Verbesserung noch nicht wirklich nieder. Kanterniederlagen gehörten der Vergangenheit an und das war gut so. Zu viele Spiele gingen aber noch verloren, wenn auch knapp. Oft scheiterten die Belper im letzten Drittel an einer Kombination von mangelndem Selbstvertrauen, schwindenden Kräften und unkonzentrierten Defensivverhalten. Die U18 verlor vier insgesamt Partien in denen sie nach zwei Dritteln noch vorne oder zumindest gleichauf mit dem Gegner lag. Hier braucht es eine Steigerung.
Trotzdem am Ende der Saison stand die Mannschaft mehr oder weniger dort, wo die Coaches sie hinbringen wollten. Die Jungs hatten gezeigt, dass sie – mit der Ausnahme der Rebells – jede Mannschaft schlagen konnten. In den Playoffs schien vieles möglich. Doch dann hiess der Gegner, aufgrund einer kleinen Strafe, die Bettlach in der letzten Spielminute des letzten Saisonspiels holte, nicht mehr Bettlach sondern Oberwil. Und mit den Rebells war das so eine Sache. Die Innerschweizer hatten ein sehr breites Kader. Der älteste Jahrgang kam während der Saison bei der U18 kaum zum Einsatz, sondern spielte primär mit der zweiten Herrenmannschaft der Rebells in der Nationalliga B. Nun, in den Playoffs standen diese Spieler natürlich auf dem Spielfeld. Unsere U18 war gegen die Zuger chancenlos. Erschwerend kam hinzu, dass für das erste Spiel das ferienbedingt schon enge Kader durch mehrere erkrankte Spieler weiter geschwächt war. Diese vier spielten mit, gaben alles, aber waren weit von ihrem Leistungsoptimal entfernt und die sechs anderen Feldspieler konnten die erste und einzige Kanterniederlage der Saison auch nicht verhindern. In der zweite Partie sah es um einiges besser aus. Auch wenn am Ende eine deutliche Niederlage resultierte, so war es doch aus meiner Sicht das beste Saisonspiel der Skorpione. Erstmals kämpfte wirklich jeder Spieler von der ersten bis zur letzten Sekunde, stemmt sich gegen die Niederlage, wollte den Rebells den Weg in die Halbfinals so schwer als möglich machen. So war eine Überraschung bis zum letzten Seitenwechsel nicht gänzlich auszuschliessen. Am Ende war das Resultat mit 6:12 dann doch recht deutlich. Für die Skorpione war die Saison beendet, die Innerschweizer marschierten zum Titelgewinn durch. Interessant übrigens, in ihren vier weiteren Spielen im Halbfinal und im Final erhielten die Oberwiler gerade noch fünf Gegentore. Es wäre interessant gewesen, zu sehen, wie sich die Belper bei einem anderen Viertelfinagegner aus der Affäre gezogen hätten…
Ein weiterer Höhepunkt war im Januar die Teilnahme am Turnier in Dobřany, Tschechien. Hier konnten die meisten Spieler erstmals internationale Erfahrungen sammeln. Zudem wuchs die Mannschaft in Tschechien als Team weiter zusammen.
In Tschechien traf die U18 zudem auf die tschechische Damennationalmannschaft. Diese erwies sich als ebenbürtig. Nicht ganz so die Schweizer Damennationalmannschaft, die nur zwei Wochen später ziemlich klar besiegt wurde.
Ich darf an dieser Stelle Leon Diener für seine Nomination für die U18 Nationalmannschaft und die Teilnahme an der Weltmeisterschat in Zilina gratulieren. Ich gratuliere auch Tim Kaiser und Luca Schmid. Sie gehörten – obschon sie ein Jahr zu jung für die U18 waren – sehr lange zum Kader der Mannschaft und schieden buchstäblich als letzter Verteidiger respektive letzter Torhüter aus. Das wurmt, aber ist mit Blick auf die U18 WM im Jahr 2026 natürlich eine ausgezeichnete Ausgangslage.
Die U18 lebt wie alle Juniorenmannschaften von einem stetigen altersbedingten Wechsel. Am Ende der Saison 2023/24 verliessen deshalb Benz Zwahlen, Leonard Fetz, Nico Carfora und Ryan Balmer die Mannschaft. Ich danke ihnen für ihren Einsatz und hoffe, dass sie den Skorpionen erhalten bleiben, vorläufig in der zweiten Mannschaft.
Schliesslich verlässt auch Ben Feller den SHC Belpa 1107 um seine sportliche Karriere im Volleyball fortzusetzen. Ich wünsche ihm viel Erfolg bei dieser neuen Herausforderung.
Ich danke an dieser Stelle allen, welche die letzte Juniorensaison möglich gemacht und die Mannschaft unterstütz haben. Dem Vorstand für die Begleitung während der Saison und dafür, dass uns die Teilnahme am Turnier in Tschechien ermöglicht wurde. Im dem Zusammenhang danke ich auch dem Sponsoren, der mit seinem Beitrag dazu beitrug, dass die Reise nach Dobřany für die Spieler recht günstig wurde. Mein Dank gilt auch den Eltern, für die unzähligen Fahrdienste an die Auswärtsspiele, aber auch der Buvettencrew dafür, dass bei Heimspielen immer die Möglichkeit bestand uns vor während und nach der Partie zu verpflegen. Ich weite den Dank auf Philipp Hulliger und Dennis Nydegger aus, die mich in Dobřany an der Bande unterstützen. Und last but not least danke ich meinen beiden Co-Trainern Fabian Bohnenblust und Jan Schlechten für ihren Einsatz in der vergangenen Saison. Ich freue mich, dass bei auch in der Saison 2024/25 wieder mit an Bord sind.
Ja, die Saison 2024/25 wird herausfordernd. Mit den fünf genannten Abgängen ist das Kader deutlich geschrumpft. Inklusive Ruben Rüegsegger, der seine letzte U15 Saison bestreitet, umfasst das Team im Moment nur elf Feldspieler. Bei den Torhütern sieht es besser aus. Nebst den beiden Stammtorhütern steht im Hintergrund auch Luan Freiburghaus von der U15 zur Verfügung, falls es irgendwelche Engpässe geben sollten. Mit Blick auf die dünne Spielerdecke und die diversen Schlussdrittel-Einbrüche in der vergangenen Saison, haben wir bereits früh mit dem Sommertraining begonnen. Zum Zeitpunkt der HV hat das Stocktraining angefangen.
Was wollen wir diese Saison erreichen? Nun, wir wollen dort fortfahren, wo wir in der vergangenen Saison aufgehört haben: Mit einem überlegten Offensivspiel, mit Kampf und Einsatz von der ersten bis zur letzten Minute. Unser Minimalziel sind die Playoffhalbfinals. Ich bin überzeugt, dass wir diese erreichen, wenn wir von der Verletzungshexe weitgehend verschont sind. Und wenn wir im Frühjahr dann einmal dort stehen, nun, dann schauen wir weiter.
Wir suchen natürlich weiterhin Spieler, am liebsten mit Hockeyerfahrung und wenn möglich eher mit den Jahrgängen 2008 und 2009. Wer also jemanden kennt, der in Frage käme, für die Vermittlung wäre ich dankbar und wenn es klappt und ein Spieler regelmässig kommt, nun dann liegt für den Anwerber, die Anwerberin sicher ein Nachtessen bei mir drin.
Ich hoffe, dass wir auch diese Saison wieder die Gelegenheit haben, an ein Turnier in Tschechien zu fahren, auch wenn wir uns in dem Fall mit Blick auf das kleine Kader wohl verstärken müssten.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine erfolgreiche Saison.
Alessio Faina, 30.07.2024