Damen – Titel erfolgreich verteidigt

Am Finalturnier am Sonntag in Horgen unterzog die Damenmannschaft des SHC Belpa 1107 die Nerven der mitgereisten Fans einer argen Belastung. Letzten Endes konnten die Bernerinnen aber ihren Meistertitel erfolgreich verteidigen.

Halbfinal: Belp vs Bettlach-Seetal 2:1 n.V.
Dank dem Sieg in der Qualifikation konnten die Gürbetalerinnen direkt in die Halbfinals einsteigen. Dort trafen sie auf den SHC Bettlach-Seetal, der im Viertelfinale etwas überraschend die favorisierten Grenchnerinnen eliminiertet hatte. Die Skorpione starteten in die Begegnung gegen die aus Spielerinnen des SHC Bettlach und der Seetal Admirals bestehende Mannschaft als klare Favoritinnen. Schnell trugen sie das Spiel in die Zone des SHC Bettlach-Seetal und setzten sich dort fest. Das Tor von Sabrina Schnider stand unter konstanter Belagerung durch die Belperinnen. Es schien nur eine Frage der Zeit, bis die Titelverteidigerinnen in Führung gehen würden. Aber es kam anders. Ein etwas riskanter Pass von hinter dem gegnerischen Tor in den Slot wurde von der Adressatin verpasst. Kristina Schärer schnappte sich die Kugel, zog allein in Richtung Belper-Tor und bezwang Nadine Demierre etwas überraschend zum 0:1. Gespielt waren gerade einmal vier Minuten. Die Bernerinnen setzten ihr Powerplay auf das Tor der Bettlacherinnen fort. Doch Mal für Mal scheiterten ihre Abschlussversuche an der überragenden Schnider im Tor der Underdogs. Es war zum Verzweifeln, die Kugel wollte und wollte nicht ins Netz. Längst lief die zweite Hälfte. Und noch immer stand die vielbeinige Abwehr der sehr defensiv agierenden Gegnerinnen zwischen den Skorpionen und dem Ausgleich. Höchst selten konnte sich der SHC Bettlach-Seetal aus der Umklammerung befreien und den Ball in die Zone der Gürbetalerinnen tragen. Bei einer solchen Gelegenheit weit in der zweiten Hälfte knallte der Ball sogar gegen den Pfosten des Tors der Gürbetalerinnen. Nicht auszumalen, wie die Partie verlaufen wäre, hätten die Aussenseiterinnen hier den zweiten Treffer erzielt. 
Die Belperinnen hatten längst die Brechstange ausgepackt, doch der Ausgleich wollte und wollte nicht fallen. Erbarmungslos tickten die Sekunden von der Uhr. Und schliesslich, nach zahllosen erfolglosen Einzelaktionen, klappte es in der 24. Spielminute mit einer schönen Passstafette. Jamie Reinhard lancierte Jana Heuscher. Diese spielte den Ball quer vor dem Tor durch zu Martina Müller, welche die orange Kugel nur noch einschieben musste. Die überragende Schnider im Tor des SHC Bettlach-Seetal konnte gegen diese schnell vorgetragene Kombination nichts ausrichten. In den verbleibenden knapp drei Minuten der regulären Spielzeit fiel kein weiterer Treffer und so musste die Partie in die Verlängerung.
Diese hatte kaum begonnen, da war sie auch schon zu Ende. Nach 17 Sekunden beförderte Müller den Ball irgendwie an Schnider vorbei in die Maschen. Die Gürbetalerinnen konnten den verdienten Finaleinzug feiern. 
 
Final: Belp vs Horgenberg Hammers 1:0
Die diesjährige Damenmeisterschaft war sehr ausgeglichen verlaufen. Und doch gab es zwei Teams, die etwas besser waren als die übrigen vier Mannschaften, den SHC Belpa 1107 und die Horgenberg Hammers. Während die übrigen vier Teams mindestens einen klaren Schwachpunkt hatten, sei es im Tor, in der Verteidigung, bei der Angriffsauslösung oder im Sturm, so zeichneten sich die Zürcherinnen und die Bernerinnen dadurch aus, dass sie in allen Bereichen gut besetzt waren. So entwickelte sich dann auch eine hochstehende Finalbegegnung. Die Horgenberg Hammers hatten etwas gut zu machen. Denn schon im vergangenen Jahr standen sich die beiden Teams im Final gegenüber. Die Gastgeberinnen setzten mit einem tollen Publikum im Rücken alles daran, den 2020 verlorenen Titel zurück zu holen. Zu Beginn waren es aber die Gürbetalerinnen, die mehr Spielanteile hatten und die sich phasenweise vor dem Tor von Aline Wallimann festsetzten. Ein Treffer fiel jedoch nicht, wohl auch, weil die Bernerinnen zu sehr auf Einzelaktionen setzten. Die Gastgeberinnen kamen ihrerseits ebenfalls zu einigen gefährlichen Offensivaktionen, namentlich dann, wenn ihre erste Linie auf dem Feld stand. Die erste Spielhälfte endete trotz einer teilweise recht klaren Überlegenheit der Gürbetalerinnen torlos. 
Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die Hammers besser ins Spiel. Plötzlich waren es die Zürcherinnen, die das Spiel in der gegnerischen Hälfte monopolisieren konnten. Doch nach einigen Minuten kamen auch die Titelverteidigerinnen wieder besser ins Spiel. Die Partie war nun ausgeglichen. Die Begegnung wogte hin und her. Sowohl die Gastgeberinnen wie auch die Gäste hatten mehrfach die Gelegenheit, in Führung zu gehen. In der 19. Spielminute sprachen die Schiedsrichter eine Strafe gegen die Gürbetalerinnen aus, da sich zu viele Spielerinnen auf dem Feld aufgehalten hatten. Nun, die Experten im Publikum waren sich einig. Ja, es waren mehr als vier Spielrinnen auf dem Feld, jedoch schien es, als hätten sich die beiden fraglichen Spielerinnen beide in der Wechselzone aufgehalten und in keiner Weise ins Spiel eingegriffen. Wie auch immer, den Zürcherinnen bot sich die Chance, in dieser hochstehenden Partie in Führung zu gehen. Doch die drei Belperinnen agierten geschickt. Der Ball fand während der nächsten 60 Sekunden nicht einmal den Weg in Richtung Berner Tor. Beflügelt von der überstanden Unterzahl trugen die Titelverteidigerinnen das Spiel nun wieder in die Zone der Zürcherinnen. Ein Treffer fiel zwar noch nicht, doch wusste Céline Lienhardt nach 21:52 eine gefährliche Situation der Gürbetalerinnen nur noch mit einem Foul zu stoppen und musste die Strafbank aufsuchen. Nach einer kurzen Anlaufphase stand das Powerplay der Belperinnen. Der Ball kam zu Jana Heuscher an der blauen Linie. Diese schoss die orange Kugel auf Tor. Der Schlagschuss prallte von Wallimann ab und landete vor dem Stock von Ines Dällenbach. Diese fackelte nicht lange und brachte nach 21:14 ihre Farben in Führung. Die Zürcherinnen erholten sich rasch von diesem Rückstand und suchten den Ausgleich. Die Belperinnen verteidigten sich jedoch geschickt und liessen die Gastgeberinnen kaum mehr zu Abschlüssen kommen. Sie liessen es in den Schlussminuten nicht mehr zu, dass sich die Hammers in ihrer Zone festsetzen konnten. So war es den Zürcherinnen nicht mehr möglich, Wallimann durch eine weitere Feldspielerin zu ersetzen. Schliesslich war es soweit, die letzten Sekunden tickten von der Uhr und die Schlusssirene besiegelte das Schicksal der Horgenberg Hammers. Die Belperinnen lagen sich in den Armen und feierten die erfolgreiche Titelverteidigung.
Auch wenn die Damenmeisterschaft recht ausgeglichen verlief, so gewann am Ende doch die beste, die ausgeglichenste Mannschaft den Titel.
 
Im kommenden Jahr wird sich bei den Damen einiges ändern. Die Meisterschaft wird nicht mehr in Turnierform ausgetragen, sondern in einem ganz normalen Meisterschaftsmodus. Die Spiele werden 3 x 15 Minuten dauern. Das Finalturnier allerdings wird beibehalten, wenn wohl auch in einer etwas anderen Form. Mit dieser Umstellung wird das Damenstreethockey in der Schweiz noch einmal einen Sprung nach vorne machen. Es wäre auch deshalb angezeigt, wenn die Schweizer Damen international wieder aktiv auftreten würden. Zwar wird die WM 2022 in Montreal stattfinden, ist also eher kostenintensiv. Trotzdem sollte Swiss Streethockey seine zögerliche Position in Bezug auf eine Damennationalmannschaft noch einmal überdenken. Das Damenstreethockey in der Schweiz wächst; dieses Wachstum sollte man fördern, nicht bremsen, gerade in einer Zeit, in der unserer Sport geschwächt aus der Pandemie hervorgeht.
Wie auch immer, der SHC Belpa 1107 ist stolz auf sein Damenteam und auf die gelungene Titelverteidigung. Wir danken den fünf anderen Damenteams, den Horgenberg Hammers, dem SHC Diabla, dem SHC Bettlach-Seetal, dem SHC Grenchen-Limpachtal und den Sierre Lions für eine tolle Meisterschat. 
 
Spielerinnen für Juniorenmannschaften
Der SHC Belpa 1107 sucht Spielerinnen und natürlich auch Spieler für seine Juniorenmannschaften. Im Juniorenbereich treten Mädchen und Jungen gemeinsam an. Um Spielerinnen und Spielern möglichst gerecht zu werden, sind die Altersgrenzen unterschiedlich. Im U12 Bereich sind Spielerinnen bis zu einem Alter von 13 Jahren zugelassen. Im U15 Bereich sind Spielerinnen bis zu einem Alter von 17 Jahren zugelassen und im U18 Bereich können Damen bis zum Alter von 21 Jahren mitspielen. Also liebe Leserinnen, wer von euch möchte gerne Streethockey spielen? Wer möchte und in der Saison 2022/23 mithelfen will, den Damentitel ein zweites Mal zu verteidigen? Falls die Antwort ja ist, nehmt Kontakt mit uns auf. Und wenn ihr im Jahr 2000 oder später geboren seid, dann könnt ihr direkt in die laufende Juniorenmeisterschaft einsteigen. Sicher wäre es von Vorteil, wenn ihr bereits eine gewisse Hockeyerfahrung habt, insbesondere, wenn ihr im U18 Alter seid (Jahrgänge 2000 bis 2003).               
Christoph Curchod, 28.10.2021

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